Jean-Baptiste Cardon

Bevor Jean-Baptiste Cardon im Jahr 1785 Frankreich verließ, um nach Russland zu gehen, entstanden in Paris seine "Sonaten für Harfe mit Begleitung der Violine, op. 8". Die vier Sonaten gehen in ihren musikalischen und instrumentaltechnischen Ansprüchen an den Violinpart über die bloße Begleitung der Harfe hinaus. Cardon erlangte dieses Verständnis für das Violinspiel durch seinen Vater, der bis 1782 "maître de violon" am Hof des Grafen der Provence und selbst Verfasser zahlreicher Kompositionen und Traktate über Musik war.

Durch die hier vorgelegte Neuausgabe erfährt das aus der Epoche der Klassik nur spärlich überlieferte Repertoire für die kammermusikalische Besetzung Violine und Harfe eine reizvolle Ergänzung. Dies insbesondere für die Violine, die in den wenigen vergleichbaren Kompositionen von Cardons Zeitgenossen meistens nur stiefmütterlich behandelt wird.